wolfgang goes shanghai

Die gelben Berge, das Erdbeben und 8 Euro fuer eine Nutte….

Liebe Westeuropaer, Nichtchinesen und freunde seichter Internetblogs,

die letzten Tage waren voll von Erlebnissen und Ereignissen, dass es mir nur schwer faellt, alles moeglichst knapp und ohne Umschweife – ohne mich in die eine oder andere Richtung zu verzetteln- aufzuschreiben (schaut, selbst bei dem Satz is es schon wieder passiert....)

Es heisst ja Frauen reden mehr als Maenner, weil sie Angst haben, sie koennten das Sprechen verlernen, wenn sie es nicht oft genug ueben...ich merke langsam, dass ich in Gesellschaft gerne und viel rede – weil ich unter der Woche ja eher nix bis wenig sage -. wobei – die letzte Woche war ich zum ersten Mal fuer 3 Inspektionen allein unterwegs..da gabs viel zu reden...aber sonst bin ich eher .auf der ruhigen Seite...mehr dazu spaeter....

Hier die letzten Tage im Schnelldurchlauf:

Wir (Leona, Ben,Hannes und ich) waren am 10. und 11. Mai fuer 2 Tage in den Yellow Mountains. Der Reisefuehrer sagt, wenn man die 7 heiligen Berge in China gesehen hat, dann moechte man keine Anderen mehr sehen – und wer die Yellow Mountains gesehen hat, der braucht die 7 heiligen Berge nicht mehr....Junge Junge war des ein Erlebnis...am Tag vorher Sightseeing am Boden (alte chinesische Doerfer – Pagoden etc)– hatten eine Taxifahrerin die uns den ganzen Tag gecoacht hat – hallo Jane!

Zugegeben so lange es fuer die Chinesen noch ohne Aufwand erreichbar war (Seilbahn und Weglaengen unter 2 km) war der 2. Tag eher abstossend...aber Ben und Hannes wollten die harte Tour...07:00 Uhr: Aufstieg am East-Gate (2,5 Stunden) dann ein paar Gipfelstationen und dann der Abstieg ueber das Westgate.... soviel zur Theorie....sagen wir einfach wir sind irgendwann mal falsch abgebogen und waren dann mehrere Stunden allein in dem Gebirge unterwegs...hab mir mal wieder meine Kniegelenke aufgearbeitet...aber die waren schon seit Amsterdam im Eimer...diese Trepp-auf-trepp-ab-Bewegungen packen meine Knie leider nicht...

...waren alles in allem gute 25 km unterwegs – an Kartenmaterial war eh nicht zu denken - und sind dann bei Sonnenuntergang auf einer Schotterpiste angekommen, die wohl bald ein Parkplatz werden wird – Gottseidank haben wir einen Kieslaster gefunden und der Fahrer hat uns dann 40 Minuten zum naechsten Taxi gefahren....

Der Taxifahrer war auch voellig uneigennuetzig, als er uns fuer nur 500 Yuan angeboten hat uns noch rechtzeitig zu unserem Nachtzug zu bringen – was bleibt einem da schon anderes uebrig.... (das Taxi am Vortag hat uns fuer den ganzen Tag gerade mal 270 gekostet...ja so regeln Angebot und Nachfrage den Preis in diesem post-komm-prae-kapital Land....)

Der Zug selbst hat fuer die 400km lange Strecke gerade mal 14 Stunden gebraucht...im Grossraumschlafwagen...naja Luxus pur fuer 160 Yuan...

War witzig kann ich aber nicht wirklich als angenehmste Reiseform empfehlen... muss man also nicht gemacht haben....

Am 12. Mai dann wieder in Shanghai in der Office.... um 14:28 kam das Erdbeben...gemerkt hab ich persoenlich nix und hier in Shanghai haben auch nur die wirklich hohen Gebaeude etwas gewackelt – aber ansonsten ist es hier eher ganz ruhig zugegangen...

Ich will jetzt wirklich nicht boese klingen – bei 50 000 Toten ist das auch nicht angebracht – aber in einem Land in dem jedes Jahr doppelt so viele Menschen in Fabriken bzw. bei der Arbeit unter unwuerdigen Bedingungen ums Leben kommen sollte man eher in eine andere Richtung wach werden – zugegeben Spenden sind bei den Bildern die man hier zu sehen bekommt wirklich angebracht...aber die Natur ist das eine...der Mensch ist das andere...

Ein Toter ist eine Tragoedie...tausend Tote sind eine Statistik – das ist in keinem Land anders.... mehr will ich dazu auch garnicht sagen...

Die Tage danach waren auch nicht ohne....war 3 Tage allein(!) auf Inspektion - was will man mehr?! Endlich mal so arbeiten wie ich das gern hab... wenn nur die Verstaendigung besser klappen wuerde – denn verstehen und begreifen sind halt doch zwei chinesische paar schuhe....egal

Die Inspektionen waren uebrigens im schoenen Qingdao – Heimat des besten Bieres in China (kommt ja auch von deutschen Moenchen, die die Brauerei im 16. Jahrhundert oder so in China aufgebaut haben...) – was nicht heisst das es schmeckt...

Der Fabrikbesitzer Frank war echt sehr nett und zuvorkommend... hoffe ich kann mich mal bei ihm revanchieren....aber mal abwarten...

Freitag dann abends etwas Nightlife in Shanghai – mal wieder das De la Coast...hat sich bewaehrt...bis auf die Musik...

Samstag hab ich mir einen ruhigen gemacht – den ersten ruhigen Tag seit langem...Film gekauft und gemuetlich auf dem Sofa versumpft – musste auch mal sein...um 20:00 dann Tapanyaki – Essen..also Japaner der am Tisch kocht...fuer 150 all you can eat and drink mehr als ein Geheimtipp!!

Um 11 dann ab ins Woodstock und mit Ben Hannes und Leona in meinen 30. gefeiert... hatte zwar viel mehr Leute eingeladen...aber die Chinesen waren wohl zu muede, Martin hat es verpennt und Juergen wusste die Adresse nicht mehr...egal....mir hat es super getaugt...

Am spaeten Sonntag morgen haben mich dann Hannes und Ben mit ein paar KISS-Utensilien und mit NUTELLA UND SCHWARZBROT geweckt – solltet ihr das mal lesen: Jungs des vergess ich euch nie!! Danke nochmal!! Hab das Brot noch am selben Abend vernichtet!

Abends dann hat Jing noch traditionelles Feuerwerk vorbeigebracht....

Also ganz ehrlich – die Dinger waren so gross wie abgerollte Zewa-Rollen..... und dementsprechend laut!! Soll ja Glueck bringen..

Montag Inspektion, Dienstag Office und morgen Office... also schon 8 Tage in der Office..nicht schlecht fuer fast 3 Monate arbeiten...eigentlich sollte morgen die Fackel durch Shanghai kommen – aber das ist alles um 3 Tage verschoben worden – staatlich verordnete Staatstrauer.... mal schaun ob ich sie am Samstag sehe...Hannes wollte ja einen Flitzer machen... ich halte Euch was den Laufenden angeht auf dem Laufenden..

In diesem Sinne...

Ach ja die Nutte haette ich jetzt unterschlagen..hab im Woodstock gegen eine Nutte 10:8 im Kicker verloren...hat mich einen Jaegermeister-RedBull gekostet... wer sowas trinkt darf ruhig gewinnen... J