So Herrschaften – jetzt ist Schluss mit lustig und auch Schluss mit diesem Blog!
Ende – Aus –Feierabend – SHABAN wie der Chines sagt…
Nachdem die Ester ja in den letzten Wochen ihren Sermon zu Land, Leuten, Sitten und Gebräuchen losgelassen hat, ist es mir ein Anliegen nicht nur das letzte Wort zu haben, sondern auch wirklich das letzte Wort zu haben!!
Nur so viel: Zusammen waren wir noch in Peking, Chengdu, Xi’an, Leshan, in Gulin und bei den Reisterrassen in Ping’an und und und... also eine Europarundreise ohne das Land zu verlassen….Wer da was hören will, darf uns gerne zum Abendessen einladen….
Fotos folgen….
Mittlerweile bin ich (bzw. sind wir) wieder seit gut 2 Monaten in good ole Germany und heute hätte ich den ersten Tag Vorlesungen gehabt – wenn die nicht wegen irgendsoeinem schwachsinnigen Grillevent abgesagt worden wären – aber das gehört hier nicht her…
Olympia ist glücklicherweise auch vorbei und die chinesische Regierung hat für die nächsten 150 Jahre genügend Propagandamaterial um die Nation weiter bei Laune zu halten….
..woher aber im Nachhinein die ganzen Olympioniken für die Paralympics kamen ist mir ein Rätsel…Behinderte hab ich in China eigentlich so gut wie nie gesehen….
…meine Vermutung ist ja, dass sich alle Sportler, die nicht in die reguläre Olympiamanschaft gekommen sind, kurzerhand eine kurze Hand besorgt haben…oder so...
..vorbei ist auch der Husten, den ich die ersten Wochen in Deutschland hatte…wie damals als ich mit dem Rauchen aufgehört hatte…
..aber jetzt kein weiteres Abschweifen mehr – der Blog soll ja wie die Olympische Fackel ausgehen – aber in den Herzen weiterlodern…
Wenn ich so zurückdenke….
Bin Montag, 21.07. 5:40 Uhr am Frankfurter Flughafen gelandet...ziemlich viele Chinesen an Bord....beim Aussteigen aus dem Flieger hat mir ein Chines noch einmal vor die Fuesse gespuckt – dann hab ich ihm laut und auf deutsch gesagt, dass wir jetzt in Deutschland sind und er sich seine Spucke sonstwo hinschieben kann.... er hat bloed geguckt – ting bu dong halt...also nix verstehen... und ist weitergedackelt...
Im Terminal A dann das letzte Aufbäumen aus dem Reich des Ostens – war in einem Cafe und wollte einen eben Solchen zu mir nehmen – hatte ja noch gut anderthalb Stunden bis zum Flug nach München zu verbummeln.... sagt der doch glatt: Kaffee haben wir heut leider nicht – also meiyou...nix haben...ich hab breit gegrinst…
Meine Heimkunft stand ja sowieso unter einem denkbar schlechten Stern: Wäre am Airport in Shanghai beinahe noch explodiert – hinter jedem Check-in Schalter waren mindestens 4 ueberfordert-wirkende Schlitzaugen – dahinter jeweils eine deutsche Überwachung.... Gepaeck aufgeben kein Problem (22,4 kg bei erlaubten 20 – Auge zudrücken).
Beim Handgepäck-Trolley war’s nicht ganz so einfach...ein kleines Kerlchen hat ihn persönlich angehoben und fuer OK befunden ( durch Hochheben!! ) – dazu gabs gleich einen Lufthansa Approved Cabin Baggage Aufkleber...dann durch die Sicherheits-Schleuse...dort hebt ein anderer Uniformierter das Ding auf eine Personenwaage und sagt auf dem Aufkleber ist keine Unterschrift !?!
Zurueck zum Check-In... „ Ihr habt die Unterschrift vergessen“.“Welche Unterschrift“-„Na auf dem Aufkleber“ – leider wusste der Chinese nix von einem unterschriftspflichtigen Aufkleber und hat den Trolley kurzerhand auch auf eine Personenwaage gestellt - 14,5 Kg.... Bevor jetzt jemand sagt – ZU SCHWER! – JA, ich wusste und weiss, dass fuer das Handgepaeck nur 5 kg inklusive Laptop erlaubt sind...
Schlimm war nur die deutsche Superviserin, die mit nett und freundlich gesteckt hat, dass das chinesische Bodenpersonal bei Ihren maoistischen Landsleuten bis zu 35 kg Freigepaeck+ bis zu 3 Stueck Handgepaeck zulassen ohne auch nur mit der nicht vorhandenen Wimper zu zucken...die wollten 90 Euro von mir haben...die Superviserin hat mir gesagt – machen sie doch einfach einen Schnoerkel auf den Aufkleber und gehn sie doch einfach nochmal durch die Schleuse... raten Sie mal, was ich gemacht hab....
Der Chines war beim Boarden wieder hinter dem Tresen und hat ziemlich doof geguckt, als ich eingestiegen bin....egal – good bye China…
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China fetzte...viele haben mir gesagt, ich werde es vermissen...mal schaun...sollte ichs wirklich vermissen leg ich mich mit dem Schlafsack ans Autobahnkreuz – nicht ganz so laut und dreckig...aber zumindest ein Trost....
Wisst ihr eigentlich wie toll das ist in der Frueh um 6Uhr eine Morgenroete am blauen Himmel zu sehen und trotz Flughafen tief einatmen zu koennen??? Ich hoffe instaendig (tolles Wort - also innerlich und staendig) das ich die Kleinigkeiten, die mir in den ersten Minuten hier am Terminal aufgefallen sind (Ausweiskontrolle – kein Laerm – ruhiges Anstellen – schneller unkomplizierter Service – saubere Klos – keine Pisslachen -dafür genuegend Papier und Seife – freundliche Gesichter) auch weiterhin wahrnehmen kann und geniessen kann...
…eigentlich habe ich die 5 Monate in China auch nichts anderes gemacht wie die meisten – also morgens Aufstehen, in die Arbeit, abends Heim (oder ins Hotel) und am Wochenende dann evtl. Abends fortgehen oder kleinere Ausfluege – gut natuerlich war da nur ein klitzekleiner HIMMELWEITER Unterschied...ich war ein paar tausend Meilen weg von Deutschland..und finanziell eher gehobene Mittelschicht…alsoeigentlich…nix ungewöhnliches...hehe...
Ich bin sehr froh, dass ich dieses kleine Abenteuer (weiß nicht, wie ich es sonst nennen soll) gemacht habe …China hat mich sicher ein gutes Stück verändert…und China verändert die Welt…jede Minute ein bisschen mehr…
Deshalb denkt immer an diese chinesische Grundweisheit, wenn es euch mal so richtig dreckig geht:
Das Wichtigste ist was zu Essen und ein Sitzplatz…
Nochmals vielen Dank für die Aufmerksamkeit und den ein oder anderen Kommentar während meiner Abwesenheit – schön zu sehen, dass auch was zurückkommt…
A propos zurückkommen…vielleicht flieg ich ja schon im November wieder runter…
ENDE !?